Caruaru

ist mit ca. 250.000 Einwohnern nach Recife die zweitgrößte Stadt des Staates Pernambuco im Nordosten Brasiliens. Caruaru liegt in der Trockensteppe und ist Anziehungspunkt für Menschen, die in der Steppe keine Existenzmöglichkeit mehr sehen, denn seit mehr als 3 Jahren ist kein nutzbarer Regen in dieser Region mehr gefallen.

Die Region ist der ärmste Teil Brasiliens. Trotz des tropischen Klimas gibt es in diesem Bundesstaat große Trockenheitsgebiete.

Die Wirtschaft

Die wirtschaftliche Kraft der Stadt erwuchs bis vor 5 Jahren aus dem Handel, den Märkten für Textilien, Leder und Agrarprodukten. Diese sind derzeit aufgrund von Billigimporten insbesondere aus Paraguay zusammengebrochen.

Die Menschen

Die aus dem Landesinneren einwandernden Landarbeiter, die sich ein scheinbar besseres Leben in der Stadt erhoffen, erfahren in aller Regel große Enttäuschungen. Es gibt keine industriellen Großbetriebe, in denen sie Arbeit finden könnten. Über berufliche Qualifikationen verfügen sie auch nicht und sind auch meistens Analphabeten.

Kein Geld, keine Wohnung.

Diese in die Stadt einwandernden Menschen, Familien, häufig mit Kleinkindern, entdeckt man in der Nähe des Busbahnhofs am Ortseingang auf einem Seitenstreifen der Straße. Unter einer Plastikplane - mal in grauer, mal in oranger, mal in schwarzer Farbe - an einem Baum befestigt, haben sie ihre "Wohnung" genommen. Da sie dort von Mitarbeitern der Stadt vertrieben werden, gelangen sie meist auf dem "Monte".

20. November 2000 22:21